Verein Offene Türen Porte Aperte - Interkulturelle Mediation
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LEITLINIEN FÜR EINEN NACHHALTIGEN TOURISMUS

Der nachhaltige Tourismus, manchmal auch als “alternativer” oder “verantwortungsvoller” Tourismus bezeichnet, ist eine neue Form von Tourismus, die sich gegen Ende der neunziger Jahre entwickelt hat.
Im Gegensatz zum traditionellen Tourismus, bei dem das Entspannen und das „Abschalten vom Alltag“ im Vordergrund steht, wollen „alternative“ Touristen vor allem neue Orte und Kulturen kennenzulernen. So möchten sie einen Beitrag dazu leisten, Traditionen und Bräuche, aber auch Flora und Fauna zu erhalten. Im Mittelpunkt dieser Art von Tourismus steht der Kontakt und die Interaktion zwischen Einheimischen und Touristen. Es ist also eine Art des Reisens, die versucht, die negativen Auswirkungen auf die Umwelt und die lokalen Kulturen möglichst gering zu halten. Gleichzeitig wird versucht, Arbeits- und Einkunftsmöglichkeiten für die lokale Bevölkerung zu schaffen.

Basierend auf dem “Global Development Research Center” hat der nachhaltige Tourismus folgende Funktionen:
Information. Die Reisenden lernen nicht nur das Land kennen, sondern auch, wie sie dabei mithelfen können, die Charakteristiken des Landes zu erhalten. Die einheimische Bevölkerung lernt, dass das für sie ganz Gewöhnliche und Alltägliche von Interesse und Wert für ausländische Touristen sein kann.
Bewahrung der Integrität des Ortes. Das Interesse der Reisenden an Architektur, Küche, Traditionen und Ökologie zeigt auch den Einwohnern den Wert jener Aspekte.
Unterstützung der einheimischen Wirtschaft. Nachhaltiger Tourismus bezieht nach Möglichkeit die Menschen des Ortes mit ein, indem die bestehenden Strukturen und lokalen Dienstleistungen genutzt werden.
Bewahrung der Umweltressourcen. Nachhaltiger Tourismus versucht die Ausbeutung der Umwelt, den Energie- und Wasserverbrauch sowie den Gebrauch von chemischen Produkten möglichst gering zu halten.
Respekt vor der Kultur und den Traditionen des Ortes. Die Besucher beobachten und erlernen die Gepflogenheiten des Ortes, einschliesslich der Basiskenntnisse der Sprache. Die Einheimischen lernen, die unterschiedlichen Erwartungen und Bedürfnisse der ausländischen Touristen wahrzunehmen. Dies erleichtert eine gegenseitige Kontaktaufnahme.
Keine Ausbeutung. Die beteiligten Vereine arbeiten gemeinsam daran, die natürlichen Ressourcen, die geschichtlichen Stätten und die lokale Kultur zu unterstützen und zu schützen.
Qualität, nicht Quantität. Nicht Besucherzahlen zählen, sondern die Qualität der Erfahrung.
Endziel: erfüllendes Reisen.

Außerdem soll das Tourismusprojekt in Zusammenarbeit mit Gemeinden oder Organisationen des Zielortes iniziiert werden, die dann die direkte Kontrolle übernehmen und beibehalten.
Für alle Projekte auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene sollte auch ein Verhaltenskodex gelten, der auf internationalen Standards basiert, und die Leitlinien, die Auswirkungen auf die Umwelt und die Kontrolle jener Auswirkungen zusammenfasst.
Es sollten zudem Erziehungs- und Ausbildungsprogramme zum verantwortlichen Umgang mit Traditionen und Umwelt für die Bevölkerung des Zielortes entwickelt werden.
Um all diese Prinzipien zu befolgen ist eine sorgfältige Planung notwendig, die sowohl die Bedürfnisse des Zielortes (Transporte, Marketing, Umweltsicherheit, Entwicklungswirtschaft etc.) als auch die des eigentlichen Tourismus berücksichtigt.

Weitere Formen des nachhaltigen Tourismus

Der Ökotourismus.

Ein verantwortungsvoller Ökotourismus bietet nur solche Programme an, die die negativen Auswirkungen des Massentourismus auf die Umwelt auf ein Minimum reduzieren und die kulturelle Integrität der lokalen Völker fördern. Weiters sieht der Ökotourismus von den Besuchern unterstützte Iniziativen vor, die die Bevölkerung für Umwelt sensibilisieren sollen.
Der Ökotourismus wird in der Tourismusbranche als einer der am schnellsten wachsenden Sektoren angesehen, den Daten der “World Tourism Organization” zufolge mit einem weltweiten Wachstum von 5% pro Jahr und einem Konsumentenanteil von 11,4%.

Freiwilligeneinsätze.

In diesem Fall vermischt sich die Figur des Touristen mit der des Freiwilligenhelfers. Der Freiwilligendienst wird bei einer lokalen nicht-staatlichen Organisation geleistet. Die Einsatzmöglichkeiten variieren je nach den Kompetenzen des Touristen-Freiwilligenhelfers und den lokalen Bedürfnissen: Vor Reiseantritt ist normalerweise eine sprachliche und kulturelle Fortbildung vorgesehen. Dem Freiwilligen wird generell Unterkunft und Verpflegung angeboten.
Durch die Begegnung des Freiwilligen und der einheimische Bevölkerung findet ein Kulturaustausch statt, der für beide wichtig sein kann.

Der wissenschaftliche Tourismus.

Er ist ein Mittelweg zwischen Freiwilligeneinsatz und nachhaltigem Tourismus. Der Freiwillige erklärt sich bereit , für einen festgelegten Zeitraum seine spezifischen Kompetenzen zur Verfügung zu stellen. In diesem Bereich werden praktische Berufe, wie Ingenieur, Arzt, Krankenschwester, Lehrer, Landwirt, Biologe usw. bevorzugt. Wie auch schon im vorhergehenden Fall geht der Tourismus über seinen eigentlichen Aufgabenbereich hinaus und vermischt sich mit der Entwicklungszusammenarbeit. Im Tausch mit seinem Arbeitseinsatz erhält der Freiwillige Essen und Unterkunft.
Vor Reiseantritt ist meistens ein Fortbildungskurs vorgesehen.


Besondere Aspekte der vom Verein Porte Aperte/Offene Türen organisierten Reisen:

1. Ein Fortbildungslehrgang von mindestens zwei Wochen hat das Ziel, der Reisegruppe ein möglichst vollständiges Wissen über die Orte und die Völker, die sie besuchen wird, zu vermitteln. Weiters werden anfallende bürokratische und praktische Fragen geklärt.
2. Der Verein wird sich um absolute Preistransparenz bemühen, d.h. er wird die Reisenden davon in Kenntnis setzen, wie und wofür die für die Reise investierten Gelder verwendet werden.
3. Für den Großteil der Reisen ist eine Gemeinschaftskasse vorgesehen, in die die Touristen vor Reiseantritt einen festgelegten Betrag für anfallende Spesen einzahlen (Transporte, Unterkunft, Essen usw.); die Kasse wird während der Reise von einem oder mehreren Touristen verwaltet.
4. Nach der Heimkehr wird ein Nachbereitungstreffen stattfinden, um sich über die Reise und die gewonnenen Erfahrungen auszutauschen.

Im Allgemeinen haben außereuropäische Reisen eine Mindestdauer von etwa 15 Tagen und eine Höchstdauer von 21 Tagen. Innerhalb Italiens oder Europas können auch Reisen von einem Wochenende oder kürzer organisiert werden.




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